Dornröschen erwacht
Dornröschen erwacht und steigt die Treppe hinab. Das Weiß ist ab und das Rot leuchtet hell. Eine Stufe nach der anderen. Ihr Blick in die Ferne. Es ist noch ungewohnt. Der Stich der Nadel hat ihr Gewand rot gefärbt. Sie hat lange geschlafen.
Die Rosenhecken.
Es gibt sie noch. Sie sind neben ihr. Und neben ihr stehen auch die Leute. Sie geht weiter. Stufe für Stufe. In den hohen Schuhen. Der Blick geradeaus. Sie fühlt sich wohl in dem Rot. Ungewohnt. Aber wohl. Und sie genießt die Blicke der Leute. Die freuen sich, denn Dornröschen ist erwacht und sie trägt nun Rot. Rote Seide. Oder roten Satin. Man weiß es nicht genau. Sie verfängt sich in einer der Rosen. Die Rose greift nach ihrem Arm. Sanft. Die Dornen stechen nicht. Sie möchte ihr etwas sagen, aber Dornröschen kann sie nicht verstehen.
Es pulsiert. Zum Rot mischt sich Schwarz und die 13. Fee taucht auf.
„Hast du mich auch vergessen?“, fragt sie. Dornröschen blickt auf. Sie weiß es nicht und Tränen steigen in ihre Augen.
Die Fee schaut sie an. „Es ist Zeit weiterzugehen, Dornröschen! Das Rot steht dir gut!“
Dornröschen lächelt. Sie ist berührt. Die Fee ist ihr gar nicht böse.
„Vergiss das Schwarz nicht. Es gehört auch dazu! An den Schuhen trägst du es ja schon“, sagte die Fee mit einem verschmitzten Lächeln.